Lebenskunst
2.3. | 07:05 | Ö1
LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen, 2. März 2025, 7.05-8.00, Ö1
Weil die Arbeit dem Leben dienen soll, nicht umgekehrt – Aspekte der Bibel
(Lukas 10, 38 – 42)
Auch Frauen gehörten zum engsten Kreis des Wanderpredigers Jesus aus Nazareth. Doch nur im um das Jahr 90 verfassten Lukasevangelium findet sich die Geschichte rund um die beiden Schwestern Maria und Marta. Als Jesus sie wieder einmal besuchte, bemühte sich Marta sehr, ihn angemessen zu bewirten. Maria aber, so wird erzählt, setzte sich zu ihm und hörte ihm zu. Für den evangelischen Theologen und Pfarrer der Lutherischen Stadtkirche Wien, Johannes Modeß, vermittelt die Geschichte u.a., dass die Arbeit dem Leben – und nicht das Leben der Arbeit dienen solle. Das, so Johannes Modeß, habe er, als Deutscher, auch in der menschenfreundlichen Stadt Wien erfahren. Gedanken zu jener Bibelstelle, die am 2. März für evangelische Gottesdienste vorgesehen ist.
Millionärstochter, Philanthropin, Ordensfrau – Die Heilige Katharine Drexel
Vor 70 Jahren, am 3. März 1955, ist sie gestorben – und der 3. März gilt in der römisch-katholischen Kirche als ihr Gedenktag: die Heilige Katharine Maria Drexel (1858 – 1955). Heiliggesprochen wurde die Ordensfrau mit Vorarlberger Wurzeln vor 25 Jahren. Ihr Großvater war der Maler und spätere Bankier Franz Martin Drexel, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Vorarlberg (Dornbirn-Hatlerdorf) in die USA ausgewandert war und es dort zu einem riesigen Vermögen gebracht hat. Auch sein Sohn Francis Anthony Drexel, der Vater von Katharine Drexel, war Bankier. Die Millionärstochter wollte jedoch als Ordensfrau leben und sich besonders um weniger privilegierte Menschen kümmern. Das ist ihr u.a. mit vielen Schul- und Hochschulgründungen gelungen. Sie selbst ist zuerst bei den „Barmherzigen Schwestern“ von Pittsburgh eingetreten und hat 1891 eine neue Kongregation gegründet, die „Sisters of the Blessed Sacrament for Indians and Colored People“. Stefan Krobath aus dem ORF-Landesstudio Vorarlberg hat ihren Weg – und den ihrer Familie – nachgezeichnet und ist dabei auch mit dem Generalvikar der Diözese Feldkirch, Hubert Lenz, nach Philadelphia zum Grab der Heiligen Katharine in der Kathedrale von Philadelphia gereist.
Ritual: Lustig sein im Fasching – Das überkonfessionelle Kirchenkabarett
Auch das passt in die Reihe von Ritualen, die in LEBENSKUNST seit Anfang des Jahres vorgestellt werden: lustig sein im Fasching – und zwar nicht erzwungen, sondern dazu befreit. Der Fasching also als Zeitabschnitt, der der stilleren vorösterlichen Fastenzeit vorausgeht und manchen durchaus etwas Erfreuliches und Stärkendes mitgeben mag. Ist Lachen doch erwiesenermaßen heilsam und vielleicht sogar die beste Medizin. „Aus heiterem Himmel. Mit der Kirche ums Kreuz“ lautet der Titel eines Kabarettprogramms, mit dem die beiden Steirer Oliver Hochkofler und Imo Trojan gerade im Fasching für volle Kirchen und Pfarrsäle sorgen. Werner Ranacher hat sich davon überzeugt.
Anderszeiten leben – Kraftquellen im Laufe des Jahres
Für alles gibt es eine Zeit im Leben, eine Zeit zum Weinen / und eine Zeit zum Lachen, / eine Zeit für die Klage / und eine Zeit für den Tanz – so heißt es in der biblischen Weisheitsliteratur, genauer gesagt im alttestamentlichen Buch Kohelet. Wie sehr sich diese Phasen auch überschneiden können, zeigte und zeigt sich in diesen Tagen: Trauer und Fassungslosigkeit etwa immer noch im Zuge des Terroranschlages in Villach. Andererseits – es ist Fasching, wenn vielleicht unter bescheideneren Vorzeichen. Die Tage also, an denen eine Flamenco-Tänzerin in der Bäckerei den Kaffee zubereitet und ein Harlekin die E-Card in der Arztpraxis entgegennimmt. Was eine oder einen normalerweise wundern würde, wird derzeit als ganz unspektakulär zur Kenntnis genommen. Weil momentan die Dinge eben ein wenig anders sind …Und genau darüber, über Anderszeiten, wie sie der Fasching und die darauffolgende Fastenzeit sein können, hat sich Brigitte Krautgartner Gedanken gemacht.
Redaktion & Moderation: Doris Appel