
Amoklauf in Graz: Heimische Politik trauert
Die heimische Politik hat sich nach der Attacke in einer Grazer Schule mit zehn Toten und Dutzenden Verletzten erschüttert gezeigt. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) sprach von einer nationalen Tragödie und einer "unfassbaren Tat". Bundespräsident Alexander Van der Bellen erklärte, der "Horror" sei "nicht in Worte zu fassen". Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) sagte, ganz Österreich trauere. Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) zeigte sich zutiefst betroffen, ebenso die Chefs von FPÖ und Grünen. Die APA fasste die Stellungnahmen zusammen.
"Was heute in einer Schule in Graz passiert ist, trifft unser Land mitten ins Herz", postete Bundespräsident Van der Bellen auf X. "Es waren Jugendliche, die ihr ganzes Leben vor sich hatten. Eine Lehrperson, die sie auf ihrem Weg begleitet hat. Es gibt nichts, was in diesem Moment den Schmerz lindern kann, den die Eltern, die Großeltern, die Geschwister, die Freundinnen und Freunde der Ermordeten fühlen." Österreich trauere, "und in dieser Stunde stehen wir zusammen. Wir stehen zusammen, um dem Schmerz miteinander standzuhalten. Wir stehen zusammen, um für all jene da zu sein, die verletzt sind. Heute und in den schweren Tagen, die kommen, wird unser Land zeigen, dass in diesem Miteinander unsere Stärke liegt."
"Der Amoklauf an einer Schule in Graz ist eine nationale Tragödie, die unser gesamtes Land tief erschüttert. Durch diese unfassbare Tat wurden Jugendliche plötzlich aus ihrem Leben gerissen, das sie noch vor sich hatten. Es gibt keine Worte für den Schmerz und für die Trauer, die wir alle - ganz Österreich - gerade fühlen", so Bundeskanzler Stocker am Dienstag in einem schriftlichen Statement am frühen Nachmittag.
Innenminister Karner sprach in einem schriftlichen Statement von einer "unfassbaren Tragödie" - für die Schülerinnen und Schüler, die Eltern und Angehörigen, die Lehrerinnen und Lehrer. "Eine Tragödie für Österreich." Der steirische Landeshauptmann Kunasek sagte, es sei "unfassbar, was heute in Graz passiert ist". Als Landeshauptmann der Steiermark und als Vater sei er "zutiefst betroffen über diese Wahnsinnstat, die so viel Unheil und unglaubliches Leid gebracht hat." Seine Gedanken sind bei den unschuldigen Opfern, Familien und Lehrpersonen.
Auch Babler und Meinl-Reisinger "erschüttert"
Die Nachrichten aus Graz würden das gesamte Land "bis ins Mark erschüttern", erklärte Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) auf dem Kurznachrichtendienst Bluesky. "Ganz Österreich trauert", so der SPÖ-Chef. Es sei "unmöglich, diese entsetzliche Tragödie in Worte zu fassen". Sein tief empfundenes Mitgefühl gelte den Opfern und ihren Lieben. In diesen dunklen Tagen stehe Österreich zusammen. "Wir stehen an der Seite von Graz."
Auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger sagte via X, "der Amoklauf in Graz erschüttert mich zutiefst". Ihr Mitgefühl und ihre Trauer sei bei den Opfern und ihren Angehörigen. "Niemand kann sich das Leid vorstellen, als Mutter dreier Kinder zerreißt es mir das Herz." Betroffen und "unendlich traurig" äußerte sich auch Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS). Er sei "in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer, allen SchülerInnen, der LehrerInnen und allen Mitarbeitenden".
Anteilnahme auch von Kickl und Kogler
Tief erschüttert zeigten sich auch die Parteichefs von FPÖ und Grünen, Herbert Kickl und Werner Kogler. "Der Täter brachte durch seine Wahnsinnstat unvorstellbares Leid über die Familien der Opfer", so Kickl in einer Aussendung. "Das Wertvollste einer Gesellschaft - unsere Kinder - wurde hier angegriffen." Seine Trauer, sein Mitgefühl und seine Anteilnahme gelte nun allen Hinterbliebenen und Freunden der Opfer. Allen Verletzten wünsche er eine rasche und vollständige Genesung.
"Fassungslos zeigte sich" Grünen-Chef Kogler. "Man sucht nach Worten. Und findet nur Trauer und Ohnmacht", erklärte er. "Nichts kann diese Wunden heilen. Keine Worte, keine Erklärungen, kein Warum. Es ist und bleibt ein Akt tiefster Grausamkeit - abscheulich, verstörend. Beide dankten auch den Einsatz- und Rettungskräften.
EU-Kommission äußerte tiefstes Mitgefühl
Die Tragödie in Graz war auch Thema bei der EU in Brüssel. Das tägliche Midday Briefing der Europäischen Kommission begann eine Sprecherin am Dienstag mit dem Ausdruck des tiefsten Mitgefühls. Man trauere um die Opfer dieses furchtbaren Ereignisses und mit ihren Angehörigen, betonte die Kommissionssprecherin vor internationalen Journalistinnen und Journalisten. Es seien "absolut schreckliche und tragische Nachrichten".
Deutsche Staatsspitze kondoliert
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) haben nach der Gewalttat am Dienstag in Graz dem österreichischen Bundeskanzler Christian Stocker kondoliert. "Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer habe ich von der Gewalttat in Graz erfahren, bei der so viele unschuldige Menschen ihr Leben verloren haben", schrieb Steinmeier. Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen. "Ihre deutschen Nachbarn sind im Herzen bei Ihnen", so der Bundespräsident.
Merz betont, es erschüttere ihn zutiefst, dass junge Menschen so jäh aus dem Leben gerissen worden seien. "Wir teilen Schmerz und Trauer", so der Bundeskanzler. Er hoffe, dass die Angehörigen in dieser dunklen Stunde Trost im Kreis der Familien und Freunde finden könnten.
Quelle: kathpress