
Lackner: Im Schweigen dem Wirken des Heiligen Geistes nachspüren
Auf die Bedeutung und den Wert des Schweigens im Glauben hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hingewiesen. Erst im Schweigen würde sich der Heilige Geist zu erkennen geben, berichtete Lackner bei seiner Predigt zu Pfingsten im Salzburger Dom u.a. von einem eigenen Bekehrungserlebnis als UNO-Soldat auf Zypern und im Heiligen Land. Auch wenn er immer gewusst habe, wer bzw. was der Heilige Geist sei, so habe er bis zu diesen Bekehrungserlebnissen in seinem eigenen Leben eine eher untergeordnete Rolle gespielt, räumte der Erzbischof ein.
Entsprechend wichtig sei auch der vom verstorbenen Papst Franziskus initiierte Synodale Prozess als ein "geistlicher Prozess" des Zuhörens aufeinander und auf Gott selber, führte Lackner aus: "Im Grunde sagte uns der Papst: Setzt hinter all eure Anliegen, Bitten, Wünsche, und erst recht hinter eure Forderungen einen Moment des Schweigens, des Stillwerdens". Schweigen bedeute dabei keineswegs ein Verstummen, sondern "einen Schritt zurück zu tun, innerlich auch auf Distanz zu den eigenen Positionen zu gehen, auch dann, wenn man meint, Recht zu haben." Schließlich sei Rechthaberei gefährlich.
"Zum Reden, zur Argumentation gehört das Schweigen dazu, wie die Pause zur Musik - das Stillwerden vor Gott. Ich muss dies bekennen, weil ich auch selbst immer in diese Falle der Rechthaberei tappe", so Lackner abschließend.
Quelle: kathpress