
Christi Himmelfahrt: Gottesdienste und gelebtes Brauchtum
Am Donnerstag, dem 29. Mai, feiern Christinnen und Christen das Hochfest Christi Himmelfahrt, das zu den ältesten Festen des Kirchenjahres zählt. Es erinnert an die leibliche Aufnahme Jesu in den Himmel, 40 Tage nach seiner Auferstehung. Österreichweit finden an diesem Feiertag zahlreiche Gottesdienste und liturgische Feiern statt - von feierlichen Pontifikalämtern in den Domen bis zu Brauchtumsprozessionen sowie dem sogenannten Heiland- oder Engerle-Aufziehen. In Österreich ist Christi Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag.
Im Salzburger Dom zelebriert Erzbischof Franz Lackner um 10 Uhr das Pontifikalamt. Die musikalische Gestaltung übernehmen der Domchor, die Jugendkantorei und das Domorchester unter der Leitung von Domkapellmeisterin Andrea Fournier. Auch im Wiener Stephansdom findet um 10.15 Uhr ein Festgottesdienst statt, geleitet vom Apostolischen Administrator Josef Grünwidl. Die Feier wird live auf "radio klassik Stephansdom" übertragen.
In der Steiermark wird der Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt als ökumenische Feier im Garten der evangelischen Pfarre Graz-Eggenberg begangen. Beteiligt sind die katholischen Pfarren Graz-Christkönig und Graz-Hl. Schutzengel sowie die evangelische Gemeinde Eggenberg. Die Feier beginnt um 10 Uhr und wird von ORF III und den ORF-Regionalradios übertragen. Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst vom ökumenischen Projektchor und dem Ensemble "DL-Trombone Connection".
Heiland- oder Engerle-Aufziehen
In Kärnten steht das Hochfest Christi Himmelfahrt vielerorts im Zeichen lebendiger Volksfrömmigkeit. In mehreren Pfarren wird das sogenannte "Heiland-Aufziehen" oder "Engerle-Aufziehen" praktiziert - eine überlieferte barocke Darstellung der Himmelfahrt Christi: Eine Christusfigur wird dabei im Rahmen der Messfeier symbolisch in den "Himmel" emporgezogen, oft begleitet von Engelsfiguren mit Kerzen. Das Brauchtum ist etwa in den Pfarren Gurnitz, Zedlitzdorf, Maria Pulst, Weißenstein, St. Lorenzen in der Reichenau oder Rangersdorf zu sehen.
Neben den liturgischen Feiern prägen auch Wallfahrten den Feiertag. In Villach beginnt eine mehrtägige Fußwallfahrt nach Maria Luggau bereits am Donnerstag um 6 Uhr mit einer Pilgermesse in der Franziskanerkirche St. Nikolai. Eine zweite Gruppe schließt sich am Sonntag an; gemeinsam feiern beide Gruppen um 14.30 Uhr die Abschlussmesse in der Basilika Maria Luggau.
Außerdem wird auch wieder mit der traditionellen "5-Kirchen-Wallfahrt" in Glanegg das Fest Christi Himmelfahrt begangen. Die Prozession beginnt am Donnerstag, 29. Mai, um 8 Uhr in Flatschach und endet mit einer Messe und Agape bei der Wallfahrtskirche Maria Feicht.
In den Tagen vor dem Hochfest "Christi Himmelfahrt" am 29. Mai wird in vielen Kärntner Pfarren eine Jahrhunderte alte Tradition gepflogen: Bei Bittprozessionen und Flurumgängen an bis zu drei Tagen vor Christi Himmelfahrt bitten die Gläubigen um eine gute Ernte sowie um Schutz vor Naturgewalten. Auch in diesem Jahr finden von Montag, 26. Mai, bis Mittwoch, 28. Mai, wieder in zahlreichen Pfarren diese Prozessionen statt, wie die Diözese Gurk-Klagenfurt in einer Aussendung mitteilte. Diese Umgänge haben ihre Wurzeln in vorchristlicher Zeit und wurden im 5. Jahrhundert in Südfrankreich christlich adaptiert. Papst Leo III. führte sie im 8. Jahrhundert für die gesamte Kirche ein.
Christi Himmelfahrt gilt zugleich als Auftakt zur neuntägigen Pfingstnovene, mit der sich Christinnen und Christen weltweit auf das Pfingstfest vorbereiten.
Quelle: kathpress