
Wien: Neues Caritas-Hospiz in Liesing gesegnet
Das neue und erste stationäre Caritas-Hospiz in Wien-Liesing (23. Bezirk) ist am Montag feierlich vom Wiener Apostolischen Administrator Josef Grünwidl gesegnet worden. Er sprach Worte des Dankes an alle Mitarbeitenden, Seelsorger und Spenderinnen, die unheilbar erkrankten Menschen palliative Betreuung und Pflege im letzten Lebensabschnitt bieten, und erinnerte auch an den kirchlichen Auftrag: "Versuchen wir, Anwalt der Würde des Menschen zu sein." Papst Franziskus habe zuletzt im Rollstuhl in seinen wöchentlichen Audienzen über die Würde des Altwerdens und des Sterbens gesprochen. Es sei Aufgabe der Kirche, das Leben zu schützen - besonders in den sensiblen Momenten des Anfangs und des Endes, betonte Grünwidl.
"Wenn wir in unserer Gesellschaft in sozialem Frieden leben wollen, brauchen wir viele Bündnisse", fuhr der Administrator fort. Es brauche ein "Bündnis von den Jungen mit den Alten, von den Gesunden mit den Kranken, von den Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, ein Bündnis der Religionen und ein weltweites Miteinander", so Grünwidl, der an die Worte von Kardinal Franz König erinnerte: Der Mensch solle nicht durch die Hand eines Anderen, sondern an der Hand eines Anderen sterben. Das Segensgebet sprach Grünwidl gemeinsam mit dem Seelsorgeteam des Hospizes. Die Einrichtung solle "ein Ort des Lebens bis zum letzten Atemzug" sein, ein Ort, "an dem sich das Schöne und Zerbrechliche des Lebens" zeigen könne und ein "Raum zum Aussprechen, Versöhnen, zum Annehmen und Loslassen".
Mit 16 verfügbaren Plätzen ist das Caritas-Hospiz in Wien-Liesing aktuell das größte stationäre Hospiz in Wien. Bisher wurden dort bereits 25 Menschen bis zum Lebensende begleitet. Laut dem Wiener Caritasdirektor Klaus Schwertner lag das Alter der Betroffenen zwischen 42 und 97 Jahren. In der Regel verbringen Patientinnen und Patienten rund fünf Wochen in der Einrichtung.
Im Hospiz betreuen diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Seelsorger, Psychotherapeuten, Physiotherapeutinnen, Ergotherapeuten und ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen die Patienten. Alle Mitarbeitenden verfügen über eine Zusatzausbildung in Palliative Care. Patientinnen und Patienten sowie Angehörige werden bei medizinischen Entscheidungen am Lebensende, bei finanziellen, sozialen oder sozialrechtlichen Fragen sowie seelsorgerisch unterstützt. Die Einrichtung wird vom Fonds Soziales Wien gefördert und von der Caritas der Erzdiözese Wien in Kooperation mit Casa Leben geführt.
Quelle: kathpress