
Kärnten: Bischof Marketz eröffnete "Vierbergelauf"
Mit einer Feldmesse vor der Karnberger Kirche wurde Freitagfrüh der traditionelle Kärntner "Vierbergelauf" begonnen. Der Messe stand Bischof Josef Marketz vor. "Wir sind heute als Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung unterwegs - körperlich auf vier heiligen Bergen Kärntens, geistlich auf einem Weg, der weit über diese Gipfel hinausführt", so der Bischof beim Gottesdienst, den er gemeinsam mit den "Vierberglern" feierte.
Mit Verweis auf die Anstrengungen sowie die vielen Kilometer und Höhenmeter, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim "Vierbergelauf" überwinden, stellte der Kärntner Bischof die Frage nach dem Sinn und der Motivation, dies alles auf sich zu nehmen. "Wir machen das, weil wir in der Tiefe unseres Herzens wissen: Dieser Weg verändert uns. Ich bin Teil einer Gemeinschaft, getragen vom Glauben, gestärkt durch das gemeinsame Ziel", so Marketz. Die Hoffnung sei dabei für viele gleichsam ein innerer Antrieb, jeder und jede trage eigene Anliegen und eigene Hoffnung mit - für Gesundheit, für Versöhnung, für Frieden, für ein Licht in dunklen Zeiten.
"Hoffnung ist die Kraft, die uns aufbrechen lässt, obwohl der Weg lang und beschwerlich ist. Sie ist das Licht, das uns leuchtet, wenn der Horizont noch im Nebel liegt", sagte der Kärntner Bischof. Gerade in Zeiten von Unsicherheiten, Kriegen, Krisen und Ängsten sei es "wichtiger denn je, dass es Menschen gibt, die Hoffnung ausstrahlen - nicht naiv, sondern tief verwurzelt", betonte Bischof Marketz und rief die Vierbergler dazu auf, "nicht nur für sich selbst, sondern auch für jene zu pilgern, die nicht mehr können - für die Traurigen, die Zweifelnden, die Einsamen".
Alljährlich am "Dreinagelfreitag", benannt nach den drei Nägeln, mit denen Jesus an das Kreuz geschlagen wurde, nehmen in Kärnten tausende Pilgerinnen und Pilger an Wallfahrten teil. Im Rahmen des "Vierbergelaufs" werden insgesamt fünf Messen gefeiert und drei Andachten gehalten. Während des 52-Kilometer-Pilgermarsches über die vier Berge rings um St. Veit/Glan legen die Wallfahrer in rund 16 Stunden mehr als 2.000 Höhenmeter zurück. Neben dem "Vierbergelauf", dessen Tradition bis auf vorchristliche Ursprünge zurückgeführt wird, finden am zweiten Freitag nach Ostern traditionell auch Wallfahrten im Jauntal und Lavanttal statt.
Auftakt zu Maiandachten im Klagenfurter Dom
Am Donnerstagabend (1.Mai) war Bischof Marketz der Maiandacht im Klagenfurter Dom vorgestanden. Der Marienmonat Mai lade jährlich aufs Neue dazu ein, "mit Maria auf Christus zu schauen, unser Leben unter ihren Schutz zu stellen und unseren Glauben zu vertiefen", sagte der Bischof in seiner Predigt. Die Jungfrau Maria sei "mehr als eine Figur frommer Verehrung. Sie ist die Frau, die ihr ganzes Leben dem Willen Gottes geöffnet hat." Marias Glaube, ihre Hingabe und ihre Bereitschaft zum Dienen seien "Maßstäbe, die auch uns heute herausfordern". Maiandachten seien daher "nicht bloß ein schönes Brauchtum, sondern ein geistlicher Übungsweg - ein Weg der Stille, des Hörens, des Vertrauens", sagte Marketz.
Zugleich hielt der Bischof fest: "Wenn wir im Mai Maria betrachten, dürfen wir Josef nicht vergessen." Der 1. Mai wird in der Kirche als Festtag des heiligen Josef gefeiert. Der Nährvater Jesu sei ein Mann gewesen, der schweigend und treu seinen Dienst erfüllt habe, betonte Marketz: "Auch das ist eine Form der Heiligkeit: das tägliche, stille Tun im Hintergrund, das nicht viel Aufhebens macht, aber treu bleibt." Maria und Josef würden daran erinnern, "dass Heiligkeit nicht in spektakulären Taten liegt, sondern oft in der stillen Hingabe an das, was uns täglich aufgetragen ist".
Musikalisch mitgestaltet wurde die Maiandacht vom Domchor Klagenfurt unter Domkapellmeister Thomas Wasserfaller. Die täglichen Maiandachten im Klagenfurter Dom mit verschiedenen Predigern und besonderer musikalischer Gestaltung werden auch via Livestream übertragen. (Link: https://www.facebook.com/watch/live/?ref=watch_permalink&;v=605516772510883)
Quelle: kathpress